Was sind die Ursachen von Lupus?
Die Pathogenese des systemischen Lupus erythematodes (SLE) ist sehr komplex¹ und bislang nicht vollständig geklärt.² Als einer der Schlüsselfaktoren wird ein Verlust der Immuntoleranz für Autoantigene des Zellkerns angenommen.²⁺¹⁰ Antinukleäre Antikörper (ANA) greifen körpereigene Zellen und Gewebe des Patienten an. Infolgedessen werden z.B. Blutgefäßwände zerstört, was wiederum zu organspezifischen Symptomen des Lupus und Organschäden führt.² Neben immunologischen Faktoren sind u. a. auch genetische, hormonelle und umweltbedingte Faktoren an der Lupus-Entstehung beteiligt.²⁺¹⁰ In dieser Kurzfortbildung finden Sie die Pathogenese des SLE von Herrn Professor Martin Aringer anschaulich erklärt (nur für medizinische Fachkreise zugänglich).
Welche Faktoren u. a. ursächlich an der Entstehung von SLE beteiligt sein können und wie diese zusammenhängen, erfahren Sie hier:
Wie hängen die Faktoren zusammen?
Liegt eine genetische Veranlagung für einen SLE vor, so kann die Erkrankung durch das Zusammenspiel aus verschiedenen Stressfaktoren mit epigenetischen Mechanismen, unter Einfluss des angeborenen Immunsystems ausgelöst werden. Den Ausschlag dafür, dass das Immunsystem anfängt gegen den eigenen Körper zu arbeiten, geben insbesondere Clearance-Defekte von Immunkomplexen und apoptotischem Material, die Hochregulation von Typ-I-Interferon und eine gesteigerte NETose (Sonderform des Zelltodes, der bei neutrophilen Granulozyten eintritt).¹
Infolge dieser Veränderungen kommt es zu einer Hyperaktivität der B-Zellen und nachfolgend zur Bildung vieler unterschiedlicher Autoantikörper, die u. a. gegen nukleäre Antigene gerichtet sind (antinukleäre Antikörper). Diese Autoantikörper sind die Ursache für die Entstehung einer Vielzahl an Organbeteiligungen. Verstärkt werden diese Effekte durch die Beteiligung von Effektor-T-Zellen, zusätzlichen Entzündungszellen und Cytokinen.¹
NP-DE-LPU-WCNT-200002 Mär2024